Wandern an Hache und SiedeForst Erdmannshausen |
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Bokeler Hof - Herbstlich bunt gibt sich diese Wanderung auf Erdmanns Spuren
(© ga&ul 2021-11) Klick in das Bild für weitere Bilder
Durch den Forst Erdmannshausen
Das bunte Herbstlaub lädt ein zu einer Waldwanderung und lenkt ab vom novembergrauen Himmel. Also machen wir uns auf den Weg, um auf den Spuren von Förster Erdmann einen vorbildlichen Mischwald zu erkunden. Forst Erdmannshausen liegt im Dreieck zwischen Bremen, Nienburg und Diepholz nahe dem Dörfchen Affinghausen und ist (leider) am besten mit dem Auto zu erreichen. Durch Affinghausen führt zwar eine verlässliche Buslinie (152). Dann verlängert sich aber die Wanderstrecke um langweilige vier Kilometer auf asphaltierten Wegen.
Vom Bokeler Hof an den Eschbach
Wir parken also unser Gefährt am Waldrand bei einem Gehöft, das sich Bokeler Hof nennt, und laufen direkt in den Wald hinein. Nach kurzer Wegstrecke stoßen wir auf die Erdmann-Radroute, die die verschiedenen Waldgebiete, bei denen Förster Erdmann seine Hand im Spiel hatte, miteinander verbindet. Wir stoßen aber gleichzeitig auch auf die Spuren moderner Waldbewirtschaftung, besser gesagt Baumernte. Harvester haben den folgenden Forstweg arg zerwühlt bzw. reichlich lehmigem Boden auf demselben hinterlassen. Wir können als Wanderer noch ausweichen. Den Radfahrenden dürfte die Strecke kein Vergnügen bereiten.
Nach etwa einem Kilometer stoßen wir nach Überqueren des Eschbaches auf das nächste Hindernis: Der schönste Wegabschnitt ist gesperrt wegen Baumfällarbeiten. Also fast einen Kilometer zurück, denn es gibt nur diesen einen Weg. Wir folgen nun wieder der Radroute und werden mit einer der neuen Infotafeln belohnt. Sie steht an der moorigen Niederung, durch die der Sudwalder Graben hindurch fließt.
Vom Sudwalder zum Hörster Graben
Wir folgen dem Forstweg weiter. Es geht immer geradeaus auf ebenem Untergrund. Nur die Blattfärbungen bieten dem Auge Abwechslung. Zwischendurch treffen wir an einer Wegkreuzung auf den alten Radfernweg Bremen-Oeynhausen. Er ist immer mal wieder ausgeschildert. Wer eine ruhige, naturnahe Radroute sucht, dem sei der hier vorgestellte Weg empfohlen. Offiziell wird diese Route nicht mehr unterstützt.
Kurz vor dem Eschbach stoßen wir wieder auf die ursprüngliche Route. Hier biegen wir links ab. Leider kann man nicht am Waldrand bzw. am Hörster Graben entlang laufen. Alle dorthin führenden Wege hat man zuwachsen lassen. Dafür geht es im Zickzack durch den Wald, bis wir endlich nach nahezu zwei Kilometern auf den Waldrand treffen. Endlich wieder etwas Abwechslung für das Auge des Wanderers.
Zurück zum Bokeler Hof
Der Weg führt nun über freies Feld wieder auf den Sudwalder Graben zu. Als wir ihn überquert haben, steht ein neues Hindernis auf dem Weg, direkt dort, wo er in den Wald eintritt: Ein Harvester ist dabei, Baumstämme abzuladen und aufzustapeln. Doch der Fahrer sieht uns, legt den Greifer auf seiner Maschine ab und bedeutet uns mit Blinkzeichen, dass wir passieren können. Danke dafür.
Wir laufen noch ein Stück. Dann lassen wir uns von ein paar Baumstämmen zum wohlverdienten Picknick einladen und schauen, was der Rucksack neben Kaffee so hergibt. Nach der kleine Pause nehmen wir die letzte Strecke in Angriff. Sie führt weiter immer geradeaus aus dem Wald heraus zu einem großen, bewirtschafteten Hof. An der folgenden Wegkreuzung biegen wir scharf rechts ab und laufen das letzte Stück auf den Bokeler Hof zu, wo unsre Auto auf uns wartet.
Fazit
Forstarbeiten im Wald sind notwendig und haben bekanntlich ja auch Vorrang. Daher sollte man es sich gut überlegen, ob man im Spätherbst oder Winter unter der Woche solche bewirtschafteten Forstgebiete aufsucht. Nicht immer ist ein Durchkommen möglich. Außerdem sind die Wege in der Regel aus forstwirtschaftlichen Gründen sehr hart und gradlinig angelegt, damit die schweren Maschinen gut in alle Bereiche des Waldes vordringen können. Zum Wandern in solchen Gebieten also eher das Wochenende wählen, und sich mit festem Schuhwerk gegen zerwühlte Wege wappnen, lautet hier unser Rat.
Den Forst Erdmannshausen würden wir nicht unbedingt als Wandergebiet empfehlen. Wir konnten allerdings auch den schöneren Teil des geplanten Weges wegen Fällarbeiten nicht betreten. Die geradlinigen, harten Schotterpistenverlangen nach gutem Schuhwerk. Es kann hier einiges ausgleichen. Dennoch werden Wanderers Füße arg strapaziert, und die Augen finden wenig Abwechslung. Im Herbst war wenigstens das Blattwerk schön bunt. Im Winter würden wir nur bei Schnee und Eis dort wandern. Alternativ kann man wohl besser die Erdmann-Radroute wählen und die Waldgebiete mit dem Fahrrad erkunden. Dann bekommt man auch alle Infotafeln und nicht nur eine einzige zu Gesicht.
ug 2021-11-14
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