Asendorfer Wanderungen
Haendorf und Calletal
Weite Landschaften Blick hinüber zum Essener Berg (© ga&ul 2022-07)
Wanderung von Asendorf über Haendorf und entlang der Calle
Nach Asendorf kommen die meisten, weil sie hier der Bundesstraße folgen, und sie empfinden die Ortsdurchfahrt vielleicht nur als Hindernis auf dem Weg zu ferneren Zielen. Wir können aber nur jedem Wanderfreudigen empfehlen, auf die Bremse zu treten und der Blechkarosse eine Pause zu gönnen, um die versteckten Schönheiten des Ortes und der Landschaft abseits der Hauptstraße zu entdecken.
Wir haben selbst bereits vor einiger Zeit eine Runde durch den schönen Ortskern mit Kirche und Erlenteich gedreht, dann aber nicht mehr daran gedacht. Als wir kürzlich mit dem Fahrrad durch Estorf an der Weser geradelt sind, haben wir uns auch die Kirche angeschaut. Dort kamen wir mit einer älteren Dame ins Gespräch und dabei auch auf das Wandern. Sie gab uns den Tipp, wie schön die Umgebung von Asendorf sei, und dass es sich lohne dort zu wandern. Das haben wir also getan, und waren überrascht, wie viel Spaß es macht, die von Geesthügeln und Bachläufen geprägte Landschaft zu durchstreifen.
Asendorf - Haendorf
Wir starten am Sportplatz und landen schon nach kurzer Zeit auf einem Wiesenweg, dem wir in nördlicher Richtung folgen, bis wir an ein Wäldchen kommen. Hier nehmen wir den gekennzeichneten Pfad nach links. Er führt uns direkt auf ein schönes Gehöft zu, vor dem wir links abbiegen und der Asphaltstraße folgen. Am Ende gehen wir rechts. Das Sträßchen besitzt einen abgetrennten Fußweg, so dass wir hier ungestört wandern können. Doch nach kurzer Zeit biegen wir gleich wieder rechts ab in einen gepflasterten und von Bäumen gesäumten Weg. Nun geht es immer ostwärts, diesem Weg folgend bis nach Haendorf. Unterwegs kommen wir an einer prächtigen, alten Eiche vorbei und müssen die Vilser Straße überqueren.
Die Landschaft wird hügeliger und abwechslungsreicher. Immer wieder wandern wir nun an Blühwiesen vorbei, in denen es von Schmetterlingen und anderen fliegenden Insekten nur so wimmelt. Eine himmlische Ruhe liegt über dem Ganzen, nur selten gestört von Autos oder Maschinen. Schließlich landen wir in Haendorf, einer Streusiedlung bestehend aus Bauernhöfen, einer ehemaligen Schule, heute Kindergarten und einzelnen Wohngebäuden. Im Ort führt ein Wiesenweg vom Kindergarten aus vorbei an Gärten mit großen Obst-und Walnussbäumen.
Haendorf - Calletal
Am Ende des Weges biegen rechts ab auf einen befestigten Weg, der nun unterhalb des Essener 'Berges' parallel zum Haendorfer Bach wieder nach Süden verläuft. Unterwegs legen wir eine kleine Rast ein mit Blick in das grüne Bachtal oder hinauf zum Essener 'Berg'. Die Folienrollen von den Spargelfeldern bieten einen gemütlichen Ruheplatz. Man kann aber auch bis zum Campingplatz Am Kellerberg weiter laufen. Dort lädt eine Bank, etwas versteckt, unter schattigen Bäumen zur Rast ein.
Nach unserer Rast stoppen wir noch einmal, um die Sonnenblumen im nächsten Blühstreifen fotografisch festzuhalten. Wenn wir weiter gegangen wären, hätten wir es nicht bemerkt. Kaum sind wir stehen geblieben, springt direkt vor uns ein Reh auf, um mit großen Sprüngen das Weite zu suchen. Vermutlich will die Ricke von ihrem Kitz ablenken.
Am Ende des Weges stoßen wir auf die Hoyaer Straße, der wir ein Stück nach rechts folgen müssen - VORSICHT: Kein Fußweg! - bevor wir links in den Weg zum Campingplatz Am Kellerberg einbiegen können. Leider ist der Platz nur noch Dauercampern vorbehalten und man kann hier auch nicht mehr einkehren. Wie gesagt gibt es wenigstens noch die Bank für eine Rast.
Wir laufen also weiter. Am Ende des Weges biegen wir rechts ab und folgen der Essener Straße nach Essen - VORSICHT: Kein Fußweg! Dort angekommen biegen wir gleich nach dem Ortsschild links ab in den Forthweg. Forth kommt vermutlich von Furt, denn nach etwa einem Kilometer queren wir zum ersten Mal die Calle*.
* Die Calle entspringt in Asendorf und fließt von dort ostwärts in die Graue. Die wiederum fließt nach Bücken und mündet kurz vor Hoya in die Weser.
Im Calle-Tal zurück nach Asendorf
Nun laufen wir wieder westwärts parallel zum Flüsschen. Am Hof Steimke, heute ein Betrieb der Deutschen Saatgut-Veredelung, geht es nach rechts in einen Feldweg, der zu einem Wäldchen führt. Man könnte hier geradeaus direkt nach Asendorf zurück gelangen. Dann würde man allerdings nicht den schönen, vom NABU gepflegten Wiesenweg entlang der Calle-Niederung genießen können. Wir stoppen hier noch einmal, um im Schatten des Wäldchens auf einer Bank zu verschnaufen. Danach geht es zur Calle hinunter. Auf der anderen Seite biegen wir links in den eben erwähnten Wiesenweg ein. Mehrere Tafeln informieren über die Entstehung dieser Niederung. Es handelt sich beim Calle-Tal um ein Mini-Urstromtal aus der letzten Eiszeit.
Am Ende dieses schönen Weges biegen wir links ab und vor dem restaurierten Fachwerk-Hof gleich wieder rechts. Wir folgen nun dem Alten Kirchweg bis zum Erlenteich. Er gehört zum Erlengrund, dem Quellgebiet der Calle. Dort wechseln wir auf die andere Seite. Vor uns taucht die Asendorfer St. Marcellus-Kirche hinter hohen Bäumen auf. Wir gehen vor der Kirche rechts bis zur St. Marcellusstraße. Gegenüber führt ein Fußweg an der Schule entlang. Er bringt uns zur Bahnhofstraße. Nun sind es wiederum nur ein paar Schritte bis zum Bahnhof der Museumseisenbahn. Hier gibt es einiges zu sehen, besonders an den Fahrtagen Samstag und Sonntag. Auch kann man bei einem Alster und einem leckeren Burger im Bistro "Gleis 1" die Wanderung ausklingen lassen. Autofahrer müssen danach noch die paar Meter bis zum Sportplatz zurücklegen.
Fazit
Diese Wanderung bietet einen hohen Erholungswert. Fast ungestört - abgesehen von den beiden kurzen Passagen an Kreisstraßen - kann man hier die abwechslungsreiche Landschaft durchstreifen, bekommt dabei noch viel Sehenswertes am Wegrand zu sehen. Der Höhepunkt wartet am Ziel: Speziell an Fahrtagen dürfte die Museumseisenbahn sein, vor allem wenn man mit Kindern unterwegs ist. Für eine Wanderung mit Kindern findet man über die Karte weiter unten eine kürzere Laufstrecke.
- Unsere Vilser Wanderungen:
- Wöpse, Heiligenberg - 13 km -
- Sellingsloh - 8/12 km -
- Berxen - 8 km -
- Heiligenberg - 6 km -
- Homfeld-Runde - 9 km -
- Vilser Holz, Vilsa-Brunnen - 10 km -
- An Calle und Graue - 13 km -
- Asendorf-Haendorf-Calletal - 12 km -
ug 2022-07-16
Zoombare Karte zur Wanderung im Calletal |
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