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Wir setzen hier die Reihe der Wanderungen an der Hunte südlich von Wildeshausen fort. Dieses Mal wandern wir vom Zentrum des Fleckens Barnstorf aus nordwärts zum Waldgebiet Markonah. Dort laufen wir dem Waldrand folgend auf das Huntewehr zu, queren die Hunte und steuern nun den Walsener Wald an. Dabei lassen sich leider Strecken an Straßen nicht vermeiden.
Am Ortsrand von Walsen entlang erreichen wir die Walsener Teiche mit dem Großsteingrab. Von hier führt ein schöner Weg an der Hunte zurück in das Barnstorfer Ortszentrum, in dem eine Bäckerei, ein Café oder ein türkischer Imbiss zur Einkehr einladen. Für dickere Geldbeutel bietet das Restaurant im Hotel Roshop kulinarische Genüsse, zeitlich allerdings sehr begrenzt.
Der Startort ist gut per Bahn zu erreichen. Jeweils stündlich hält hier der rote Doppelstöcker (RE) von Bremen oder von Osnabrück aus.
WARNUNG an Besucher, die mit dem Auto kommen:
Das gesamte Ortszentrum ist zur Parkzone erklärt. Man muss eine Parkscheibe benutzen. Die Parkzeit ist begrenzt. An den Straßen, die in den Ort führen, sollen große Schilder aufgestellt sein, die darauf hinweisen. Wir haben keines gefunden. Dafür haben wir mehrere Leute gefragt, wo man denn länger parken kann, ohne ein Knöllchen zu bekommen. Viele wussten es auch nicht so genau. Doch einer gab uns den Tipp, dass man vor dem Freizeitbad frei parken könne.
Bahnfahrende dagegen starten frohgemut und ohne alle Parksorgen direkt vom Bahnhof weg in das Zentrum.
Es geht los...
Schon von weitem fällt die reiche Blütenpracht und das viele Grün vor einem Fachwerkhaus ins Auge. Die Kleine Markthalle, so heißt das hier seit den 1960er Jahren beheimatete Geschäft, bietet draußen eine Vielfalt von Blumen und Pflanzen für Gartenfreunde an. Im Innern findet man eine Auswahl von haltbaren Bioprodukten vom Honig über Säfte bis zu Brotaufstrichen, sowie Käse, Obst und Gemüse. Wer noch Wegzehrung für unterwegs braucht, könnte also fündig werden.
Weg zur Markonah
Unser Weg führt gegenüber am Rathaus vorbei zur Aldorfer Straße. Der folgen wir eine Weile, Pflaster-tretend, bevor wir an der Kläranlage abbiegen können. Auf freie Landschaft müssen wir noch etwas warten. Erst einmal hat man Geflügel-Schlachthof und -Massenstall hinter sich zu bringen.
Wir verlassen das Sträßchen so schnell wie möglich und biegen links in einen Weg ein, der durch ein Wäldchen zur Hunte hinunter führt. Wir folgen dem Ufer, lassen das Huntewehr links liegen und laufen noch ein Stück weiter, bis uns die Mündung des Aldorfer Baches den Weg verperrt. Einen Übergang gibt es nicht, also rechts ab am Bach entlang wieder zurück zur Straße. Die ist inzwischen zu einem Feldweg geworden, auf dem es sich angenehm wandern lässt. Am Ende gehen wir nach links und legen an einem Fischteich mit krummer Bank eine kleine Pause ein.
Wir sind dann an Feldrändern entlang zur Markonah gelaufen, möchten das aber nicht zur Nachahmung empfehlen. Also heißt es, zurück und weiter geradeaus laufen, um auf die Straße zum Waldgebiet Markonah zu gelangen. Dort angekommen halten wir uns links und erreichen nach kurzer Zeit den Waldrand. Auf dem nun folgenden Schotterweg hat man zur einen Seite den Ausblick in die Wiesen und Felder längs der Hunte. Auf der anderen Seite erfreuen zahlreiche Blumen und frisches Grün in allen Schattierungen das Auge. Der Weg führt immer am Wald entlang direkt zur Hunte und zum Wehrübergang.
Über die Hunte zum Walsener Wald
Ob man in 10 Jahren hier noch den Fluss queren kann, steht in den Sternen. Die Hunte soll in diesem Abschnitt renaturiert, alte Flussschleifen sollen wieder aktiviert werden. Das Wehr wäre dann überflüssig.
Sei's drum, wir machen uns wieder auf den Weg, der erst am Fluss entlang, dann rechts abbiegend durch den Wald in Richtung Straße führt. Doch am Waldrand ist der Weg geradeaus untergepflügt und der nach rechts führende durch den Wald fast zugewachsen. Also bleibt uns nur der Feldrand. Etwas mühsam, halb in der Furche, halb auf dem Gras laufend erreichen wir den Radweg an der Landesstraße zwischen Barnstorf und Goldenstedt.
Nach 400 Metern können wir die Straße nach rechts verlassen. Leider erweist sich auch dieser Weg als nicht sehr einladend für Wanderer. Noch einmal etwa 800 Meter, dann tauchen wir wieder ein in die Landschaft und folgen einem Feldweg am Waldrand entlang, der uns in den Walsener Wald führt. In der Mitte eine aufgelassene Erdöl-Pumpstation. Die Gegend rund um Barnstorf war einmal Erdöl-Fördergebiet. Davon zeugen noch einige betriebsfähige Pumpen, an denen wir schon vorbei gekommen sind.
Wir durchqueren den Wald und kommen am Ortsrand von Walsen aus. Eine Bank wartet hier auf uns und lädt zu einer kleinen Rast. Danach folgen wir der Straße am Waldrand, links im Wald blühen zahllose bunte Frühlingsblumen. Am Ende queren wir wieder die Landesstraße und gehen auf einem Pfad an der Siedlung vorbei auf die Walsener Teiche zu.
An Walsener Teichen und Hunte zurück nach Barnstorf
Das letzte Stück Weg ist fast ebenso schnell beschrieben, wie es bewältigt wurde. Jedenfalls kam es uns so vor. Denn diese Etappe ist sehr abwechslungsreich. Die Walsener Teiche, entstanden als Baggerseen beim Sandabbau, lassen sich auf verschiedenen, gut zu laufenden Wegen umrunden. Mittendrin steht ein offenes Haus, in dem man rasten oder einfach nur einen Moment seine Beine baumeln lassen kann. Eine Toilette gibt es auch. Doch den Schlüssel muss man sich vorher im Rathaus besorgen (?).
Bevor man die Teiche hinter sich lässt, kommt man an einem Großsteingrab vorbei, schön auf einer Wiese an der Hunte gelegen. Es wurde von einem Acker bei Düste hierher umgesetzt. Immer mit Blick auf die Kirche und den Ort laufen wir dann direkt an der Hunte entlang. Auf der anderen Seite sind Huskies am Toben, die zum Glück ziemlich wasserscheu sind. Einer versucht eifrig, über den Zaun zu gelangen, zieht aber jedes Mal die Pfoten zurück, wenn er mit Wasser in Berührung kommt. Dabei wäre es doch ein Leichtes, eben das Stück zu schwimmen. Aber gut so, denn die Hunde scheinen ziemlich wild zu sein.
Im Zentrum angekommen können wir nun nach rechts das Stück zum Café Alter Speicher gehen oder geradeaus zur Bäckerei Niemeyer im E-Center oder zum Antalya-Imbiss, falls es uns nach einer Einkehr gelüstet. Wie oben schon erwähnt, bietet auch das Restaurant im Hotel Roshop Kulinarisches an, allerdings eher für den dickeren Geldbeutel und zu sehr eingeschränkten Zeiten.
Fazit
Im Großen und Ganzen hat uns die Wanderung sehr viel Spaß gemacht, führt sie doch durch eine abwechslungsreiche Flusslandschaft, in der man häufig Wasservögel beobachten und sich vor allem im Frühling an der erblühenden Natur erfreuen kann.
Die Pflastertreterei am Anfang - Passage an Kläranlage, Maststall und Geflügelschlachterei vorbei - lässt sich nicht vermeiden. Hier gibt es leider keinen Weg am Fluss, da die Kläranlage den ganzen Platz beansprucht. Auf der anderen Seite könnten einen die etwas zu langen Passagen an befahrenen Straßen abschrecken. Doch die sind schnell vergessen, wenn man in den Walsener Wald eintaucht und durch die Teichlandschaft der Walsener Teiche wandert.
Öffentliche Verkehrsmittel
Die Wanderung ist mit gut öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Näheres siehe hier.
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