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Wandern mit Eisenbahnromantik

Vilsen und Dilletal

dille Vilsen Am Bahnhof Heiligenberg beginnt die Wanderung durch das Dilletal (© ug 2023-06)

Fahrt mit der Museumsbahn und Wanderung durch das Dilletal

Bahnhof Vilsen

Im Bahnhof Bruchhausen-Vilsen wartet schon leise schnaufend der tannengrüne Zug nach Asendorf auf uns. Also rasch das Auto abgestellt - am Sonntag geht das gut auf dem Parkplatz des Netto-Marktes gegenüber - und los hinüber zum Bahnsteig.

Fahrkarten

In der Fahrkartenausgabe bekommen wir sie, kleine Pappkärtschen, wie sie bis in die 60er Jahre des vorigen Jahrhunderts üblich waren. Sie werden passend zur gewünschten Fahrtstrecke in einer Original-Stempelmaschine gestempelt. Ein wenig dürfen wir danach noch das geschäftige Treiben vor der Abfahrt betrachten, dann heißt es einsteigen und Türen schließen. Wer jetzt noch keine Fahrkarte hat, kann sie auch beim Schaffner bekommen.

Mit Zischen und Schnaufen setzt sich schließlich der Zug in Bewegung. Es geht in einer Schleife um den Ortsteil Vilsen herum Richtung Vilser Forst. Erster Halt Vilsen-Ort: Hier werden die Koffer ausgeladen, die Kurgäste per Bahn voraus geschickt haben. Ja, das gab es früher einmal. Der nächste Halt folgt alsbald in Wiehe-Kurpark. Wer danach am Haltepunkt Vilser Holz aussteigen will, muss das vorher anmelden. Sonst rattert die Bahn dort durch und kämpft sich gleich schnaufend die Steigung zum Heiligenberg hoch.

Oben angekommen ist für uns schon das Ende der Fahrt gekommen. Wir steigen hier aus, weil wir durch das wunderschöne Dilletal* zurück wandern wollen. Die meisten allerdings fahren weiter bis zur Endstation in Asendorf und nach einer Pause zurück zum Startbahnhof, halt jeder, wie er mag.

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Wanderung

Die Wanderung beginnt am Bahnhof Heiligenberg und führt uns durch das fast schon gebirgig anmutende Dilletal hinunter zur oberen Wassermühle. Hier gibt es einiges zu entdecken und Kinder wie Eltern dürfen erst einmal verschnaufen.
Die nächste Etappe wird hügelig. Ein Hohlweg führt hinauf Richtung Homfeld, Oben angekommen, entern wir die Schutzhütte für unsere erste Rast. Die Hütte macht ihrem Namen alle Ehre: Sie bietet uns Schutz vor dem hier oben kräftig wehenden Wind.

Nach der Rast wandern wir durch hohe, sich im Wind wiegende Gräser und unter Kirschbäumen dahin. Die Kirschen sind reif, doch leider ohne Leiter für uns unerreichbar. Schließlich geht es wieder abwärts und über die Kreisstraße. Auf der anderen Seite steigen wir auf in den Vilser Forst und dürfen in seinem Schatten weiter laufen, bis es wieder hinunter geht zum Kur- und Bürgerpark Wiehe. Am Spielplatz kommt man mit Kindern nicht vorbei, ohne dass die nächste Rast fällig wird.
Nach ausgiebiger Spiel- und Tobepause nehmen wir das letzte Stück der Wanderung in Angriff. Es führt uns wieder bergauf hinauf zum Vilser Friedhof, an dem vorbei wir direkt auf die Cyriakus-Kirche zu laufen. Kurz danach bieten sich das Vilser Kaffeehus oder das Café der Bäckerei Orlamünde für eine süße Pause an.
Wer nun meint, wir hätten genug geschlemmt, der muss einen großen Bogen um die Eisdiele Da Angelo auf der anderen Straßenseite machen. Klappt aber nicht. Die Kinder fordern ihr Recht auf ein Eis ein. Da halten wir Erwachsenen uns natürlich auch nicht zurück.

So, nun muss nur noch einer los und das Auto vom Bahnhof abholen. Falls ihr mit dem Kaffkieker angereist seid, müssen alle noch ein paar hundert Meter Fußweg bis zum Bahnhof zurück legen. Da die Kinder nach den süßen Pausen noch lauflustig sind und es allerlei am Wegesrand zu entdecken gibt, gehen auch wir zu Fuß bis zum Parkplatz am Bahnhof.

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Fazit

* Die Dille, ein Quellbach der Eiter, entspringt an der B6, ist dort aber meist trocken gefallen. Erst im weiteren Verlauf sammelt sich genügend Wasser, um mit einem weiteren Quellbach die Wassermühle am Heiligenberg anzutreiben. Die Eiter mündet schließlich bei Thedinghausen in die Weser.

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Zoombare Karte zur Wanderung

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