Hindernisse für Radfahrer
Radrouten zur Einbahnstraße gemacht
Schilder verbieten die Weiterfahrt Richtung Osnabrück (Haste). (foto © 2017-04 ug)
Wichtige Radrouten - D-Netz-Route 7 und Brückenradweg - sind gesperrt.
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Nachdem wir die Gemeinde Wallenhorst angesprochen haben, sollte eine Umleitungsstrecke ausgeschildert werden. Am 11. Mai bin ich die Strecke abgefahren. Von einer Umleitung für Radfahrer keine Spur. Wir schlagen folgende Strecke vor: hier klicken.
Es geschah auf unserer letzten Rennradrunde, die uns von Bramsche zurück über Wallenhorst nach Osnabrück führen sollte. Das ging gut bis zu der besagten Hausecke. Als wir darum herum fuhren, wurden wir jäh ausgebremst durch gleich zwei Schilder "Einfahrt verboten". Wir sind dann dennoch weiter gefahren mit dem Ergebnis, dass uns zwei Autofahrer bedrängt haben, wohl weil sie meinten, in einer Einbahnstraße dürfte ihnen keiner entgegen kommen. Das war am Mittwoch. Am nächsten Tag bin ich die Strecke noch einmal abgefahren, weil ich mit nicht mehr sicher war, ob ich nicht einer Wahnvorstellung erlegen war. Nein, die Einbahnstraßenregelung ist zwar irrwitzig aber absolut real. Ebenso real ist dagegen, das keine Umleitung ausgeschildert ist, weder für Autofahrer noch für andere Verkehrsteilnehmer.
Fernradwege unterbrochen /
Ein besonderes Gewicht erhält die Situation durch die Tatsache, dass ihre Macher es geschafft haben, zwei wichtige Fahrrad-Fernverbindungen in Richtung Osnabrück zu kappen: Es handelt sich um die Route 7 des nationalen Radverkehrsnetzes - auch Pilgerroute genannt. Sie ist Teil einer europäischen Route von Skandinavien nach Santiago de Compostela in Spanien. Sie durchquert große Städte wie Hamburg, Bremen und die Rheinschiene. Bei der anderen nicht ganz so langen Radstrecke handelt es sich um die westliche Variante des Brückenradweges von Bremen nach Osnabrück.
"Radfahrer frei"
Hier müssen unbedingt und schnellstmöglich "Radfahrer frei"-Schilder zusätzlich angebracht werden... so schrieben wir an dieser Stelle.
Dem konnte die Gemeinde nicht folgen, da die Strecke als Einbahnstraße für den Busverkehr eingerichtet worden ist, der während der Bauarbeiten an der Oldenburger Straße über die Straße 'Am Lechtinger Berg' umgeleitet wird. Da auf die schmale Straße kein Radfahrer mehr passen würde, wenn ihm dort ein Bus entgegenkommt, wurde inzwischen eine Umleitungsstrecke über die Straßen 'Am Anger', 'In der Masch' und 'Zum Gruthügel' ausgeschildert.
Hier noch einmal die Stellungnahme der Gemeinde im Wortlaut:
- Die Beschilderung wurde vorgenommen, um dem Busverkehr anlässlich der gesperrten Osnabrücker Straße eine verkehrssichere Umfahrung zu ermöglichen.
- Die Verwaltungsvorschriften zu VZ 220 StVO erlauben es nicht, den Radverkehr entgegen der Einbahnstraße zuzulassen. Die Straße Am Lechtinger Berg erfüllt nicht die erforderlichen Voraussetzungen. Deswegen ist eine Umleitung über die Straßen Am Anger – In der Masch und zurück über die Straße Zum Gruthügel ausgewiesen.
(Die Straße ist tatsächlich nicht breit genug für eine Begegnung Bus-Radfahrer. Merkwürdigerweise spielt das aber keine Rolle, wenn die Einbahnstraßenregelung wieder aufgehoben ist. Dann dürfen sich hier sogar zwei Busse begegnen. Wie das aber funktionieren soll...) - Leider sind hier die überregionalen Radrouten und deren Homepages nicht gemeldet, so dass eine Information nicht erfolgt ist.
- Die Verkehrsführung ist anlässlich der Bauarbeiten auf der Osnabrücker Straße geändert worden. Sobald es der Fortschritt der Arbeiten erlaubt und der Busverkehr über die Osnabrücker Straße geführt werden kann, wird die ursprüngliche Verkehrsführung eingerichtet.
Wir fragen uns nun allerdings, wie ein Begegnungsverkehr möglich sein soll, wenn die Bauarbeiten abgeschlossen sind, und die ursprüngliche Verkehrsführung wieder eingerichtet worden ist? Die Straße ist doch dann nicht plötzlich breiter geworden. Zwei Kraftfahrzeuge können hier nur schwer aneinander vorbeikommen, wenn sie sich begegnen, ein Traktor und ein Radfahrer auch nicht! Die Verkehrssicherungspflicht der Gemeinde gebietet es zum einen, den desolaten Zustand der Straße 'Am Lechtinger Berg' zu beheben, und zum anderen, hier die Verkehrsführung dauerhaft zu ändern und zwar im Sinne des Radverkehrs und des Radtourismus, indem man hier eine Fahrradstraße einrichtet, auf der nur noch Anlieger- sowie land- und forstwirtschaftlicher Verkehr erlaubt ist. Diese Fahrradstraße könnte man noch fortsetzen Richtung Osnabrück, indem man die Straße 'Im Hone' ebenfalls zur Fahrradstraße umwidmet. Ein gutes Beispiel für eine solche Fahrradstraße findet man zwischen Ibbenbüren und Laggenbeck im Zuge der Straßen 'Wieskebrook / Wilhelmstraße'.