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Was macht man, wenn man für seine Wunschorte kein Übernachtungsquartier findet? Man bleibt schmollend zuhause oder man schaut sich in seiner Heimatgegend nach lohnenden Zielen um.
Für uns war das dieses Mal die Thülsfelder Talsperre. Hier waren wir schon mit unseren Kindern. Mal sehen, wie es heute dort aussieht und was es noch in der Gegend zu entdecken gibt.
So ist diese schöne 2-Tages-Tour zustande gekommen, die man durchaus auch noch ausdehnen könnte. Wir haben Ahlhorn als Start- und Zielort gewählt, weil der Ort per Bahn oder - wenn es denn sein muss - mit dem Auto gut zu erreichen ist.
Von Bremen oder Osnabrück fährt stündlich die Nordwestbahn den Bahnhof Ahlhorn an. Die Fahrt dauert jeweils etwa eine Stunde, und schon ist man im Radelparadies für die Liebhaber der Ebene. Naja, ein paar kleinere Hügel gibt es schon. Und nun viel Spaß beim Lesen und/oder Nachradeln.

Ahlhorn - Thülsfelder Talsperre (Tag 1)

In Ahlhorn angekommen halten wir kurz nach dem Start wieder an, um bei Bäcker Knappe ein richtiges Frühstück zu genießen. Dann geht es gut gestärkt los zu den Ahlhorner Teichen. Nach einem Stück entlang der ehemaligen Bundesstraße 209 biegen wir rechts ab in das Waldgebiet um die Teiche.
Wer die Ahlhorner Teiche noch nicht kennt, sollte sich ruhig etwas Zeit nehmen und in das Gebiet hinein radeln oder eine Runde wandern.
Wir radeln weiter. Schon nach kurzer Zeit liegt das Waldgebiet hinter uns. Die nun folgende Strecke verläuft bis kurz vor der Talsperre im Zickzack durch eine Agrarsteppe. Zwischendurch landet man in Amerika. So heißt hier eine Ansammlung von Häusern, die zu Garrel gehören. Ein Gedenkstein und eine Infotafel geben Auskunft darüber, wie es zu dem Namen kam.

Wir verlassen Amerika auf der - wie soll es anders sein - Amerikastraße. Kurz darauf queren wir die am Küstenkanal unterbrochene Bahnstrecke Cloppenburg-Friesoythe-Ocholt. Die Gleise verschwinden immer mehr unter Gestrüpp und Bäumen. Hier ist schon lange kein Zug mehr gefahren. Das könnte sich bald ändern, da der neue Hafen am Küstenkanal für den Gütertransport über diese Bahnstrecke an das Netz angesbunden werden soll. Das Acker-Gezicke und -Gezacke setzt sich dann noch eine Weile fort, bevor wir den ersten Blick auf das Wasser der Thülsfelder Talsperre werfen können, kurz nachdem wir den "Ostfriesnspieß", wie die Bundesstraße 72 hier auch genannt wird, überquert haben.

Die Thülsfelder Talsperre zeigt sich umrahmt von herbstlich bunten Laubbäumen und dunkelgrünen Tannen. Vom Strand aus starten wir zu einer Runde um den künstlichen See, der hier das Wasser der Soeste aufhält, bevor die sich mit der Lahe zur Jümme vereint. Mit einigen kurzen Pausen haben wir die Runde etwas ausgedehnt. Aber dennoch ist ist man mit dem Rad schnell einmal rum.
Wir verlassen das Gebiet auf dem gut ausgebauten Radweg Richtung Dwergte. Vorbei die Zeiten, als man sich hier entweder durch den Sand oder den Matsch quälen musste. In Dwergte überrascht uns Debbelers Hofcafé. Wir hatten keine Pause eingeplant. Es wäre aber eine Schande hier nicht zu stoppen. Kaffee gut, Torte lecker, Bedienung super freundlich. Außerdem gbibnt es noch EIniges nebenbei zu begucken und zu kaufen, für wenig Geld, aber auch für ganz viel. Kanadische Adirondack-Stühle in allen Farben warten für lockere 400 bis 1400 Euros auf potente Käufer. Nichts für uns, aber schön anzusehen.

Dwergte - Lastrup (Tag 1)

Nach diesem unverhofft angenehmen Zwischenstopp machen wir uns frohgemut auf den Weg zur letzten Etappe dieses Tages. Und kommen - auch das hätten wir hier nun gar nicht erwartet - kurz darauf an einem Wein'berg' vorbei. Die Rebstöcke sind noch sehr jung, eine Weinlese noch nicht in Sicht.
Über die folgende Strecke gibt es nicht viel zu berichten. Wir radeln in leichtem Auf und Ab rund um das "Molberger Dose"genantte Rest-Moorgebiet, vorbei an Peheim und Lindern. Die ganze Gegend wird intensiv landwirtschaftlich genutzt. Schließlich erreichen wir unser Tagesziel, das Hotel Knippert in Lastrup. Die Wahl hat sich als gut erwiesen. Wir werden freundlich empfangen, das Zimmer ist top, und das Beste: Dem Hotel ist ein gutes Restaurant angeschlossen. So kan man den Tag genussvoll ausklingen lassen.

Lastrup - Cloppenburg (Tag 2)

Am nächsten Morgen drehen wir eine Ehrenrunde durch den Ort, bis wir uns Richtung Osten eingepeilt haben. Leichter Morgennebel verspricht einen weiteren sonnigen Herbsttag. Da wir kein Traktor sind, können wir auch die Umleitungsschilder ignorieren ;-))
Die Strecke nach Cloppenburg gibt sich wieder einmal unspektakulär. Eine Allee, Äcker, Weiden wechseln sich ab. Doch das wechselnde Licht der aufsteigenden Sonne zaubert immer neue Eindrücke. An einer Wiese vor Kneheim stoppen wir. Merkwürdige runde Schatten, kreisförmige Erhebungen treten durch das Licht der tiefstehenden Sonne sichtbar hervor. Eine Informationstafel ein Stück weiter klärt uns auf. Hier hat einst eine befestigte Burganlage gestanden, umschlossen von Wällen und Gräben, gespeist vom Bleibach. So ist diese Anlage auch als &qout;Bleiburg&qout; bekannt.
Wir unterbrechen die gerade Linie dieser Tour und fahren einen Schlenker durch Kneheim, schauen uns die Kirche St. Michael an und suchen nach Hinweisen auf die Bahntrasse des "Pingel Anton", der hier einst auf dem Weg nach Cloppenburg den Ort durchquerte. Heute erinnert nur noch das Kleinbahn-Denkmal etwas nördlich des Ortskerns an der Pingel-Anton-Straße daran.

Cloppenburg - Cappeln - Ahlhorn (Tag 2)

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Fazit

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Öffentliche Verkehrsmittel
Die Radtour ist mit öffentlichen Verkehrsmmitteln gut zu erreichen. Näheres siehe hier.

ug 2022-10-30